Die 10 Prinzipien


 

Grundprinzipien

 

1. Die drei QualenEinsamkeit, Hilflosigkeit und Langeweile- sind für den Grossteil des Leidens unserer alten Menschen verantwortlich.

 

2. Die Gemeinschaft, die das Wohl alter Menschen in den Mittelpunkt stellt, verpflichtet sich dazu, eine menschengerechte Wohnumgebung zu schaffen, in der sich das Leben um einen kontinuierlichen engen Kontakt mit Menschen, Tieren und Pflanzen dreht. Es sind diese Beziehungen, die sowohl den Alten wie den Jungen einen Weg zu einem lebenswerten Leben weisen.

3. Eine liebevolle Begleitung ist ein wirksames Mittel gegen Einsamkeit. Alte Menschen verdienen Zugang zur Gesellschaft von Menschen und Tieren.

 

4. Eine menschliche Gemeinschaft sorgt dafür, dass die alten Menschen sowohl Fürsorge erhalten als auch selbst anderen Wesen Fürsorge angedeihen lassen können.

 

5. Eine menschliche Gemeinschaft sorgt für Abwechslung und Spontanität, indem sie ein Umfeld schafft, in dem unerwartete und unvorhergesehene Ereignisse stattfinden können.

 

6. Sinnloses Tun zerstört den menschlichen Geist. Wenn wir Gelegenheit bekommen, Dinge zu tun, die wir für sinnvoll halten, trägt dies wesentlich zu unserer Gesundheit bei.

 

7. Medizinische Behandlung sollte im Dienst echter menschlicher Fürsorge stehen.

 

8. Eine menschliche Gemeinschaft bringt den alten Menschen dadurch Respekt entgegen, dass sie bürokratische Autorität der Leistungsebene in den Hintergrund treten lässt und versucht, die Entscheidungsbefugnis so weit wie möglich in die Hände der alten Menschen bzw. ihrer nächsten Angehörigen zu legen.

 

9. Die Schaffung einer menschlichen Gemeinschaft ist ein nie endender Prozess. Menschliches Leben darf nie getrennt von menschlichem Wachstum gesehen werden.

 

10. Eine weise Führung ist das entscheidende im Kampf gegen die drei Qualen. Sie kann durch nichts ersetzt werden.

 

Dr. William Thomas (1998)

übersetzt von Ingrid Fischer- Schreiber (2003)